Klares NEIN zum Privatisierungs-Vorstoß der Industriellenvereinigung (IV) im Schulbereich

ÖLI-UG / UGöD zu Bildungskonzept der IV:


Klares NEIN zum Privatisierungs-Vorstoß der Industriellenvereinigung im Schulbereich


UG für soziale und demokratische Schulreformen sowie zukunfts-orientierte Investitionen - gegen Bildungssparpakete, Aufnahmestopp, und Privatisierung


Wien (OTS) - Das neue Schulkonzept der IV hat eine Neuauflage des altbekannten Gesamtschul-Streits zwischen den von der ÖVP-Reformblockade genervten Sozialpartnern und bürgerlich-gymnasialen Besitzstandswahrern in der ÖVP gebracht. Spätestens seit den Bad Ischler Beschlüssen der Sozialpartner sind die Forderungen nach Bundesrahmengesetzen und BMBF-Zuständigkeit für die Elementarbildung, nach gemeinsamer ganztägigen Pflichtschule oder nach individueller Förderung aller Kinder und Jugendlichen bekannt.
Neuen Diskussionsstoff liefert das IV-Schulkonzept hinsichtlich der Gestaltung des 9. Schulstufe, in dem nicht nur der Einstieg in AHS und BMHS, sondern auch in die Berufsschule vorgesehen ist: das Polytechnische soll in ein erstes allgemein-berufsbildendes Berufsschuljahr übergeführt werden, mit 15 beginnt dann die spezialisierte duale Lehrlingsausbildung.

IV-Offensive für Privatisierung öffentlicher Schulen und Budgetgelder stoppen
Die "Bildungsrevolution" der IV ist tatsächlich ein Angriff auf das öffentliche Schulwesen, und Teil der neoliberalen Offensive für weiter öffentlich finanzierte, aber "strategisch" von kapitalstarken Trägern gelenkte Privatisierung staatlicher Infrastruktur - in diesem Fall eben Bildungseinrichtungen. "Darüber können auch die bekannten, internationalen Standards entsprechenden, durchaus sinnvollen Sozialpartner-Forderungen nicht hinwegtäuschen," warnt Reinhart Sellner vom Vorsitzteam der Unabhängigen GewerkschafterInnen im öffentlichen Dienst (UGöD) und langjähriger unabhängiger Lehrervertreter der ÖLI-UG. "Angesichts über 150.000 Beschäftigter und Milliarden an staatlichen Budgetmitteln, ist es nur wenig verwunderlich, dass nun die Industriellenvereinigung ihr Privatisierungsauge auf das Schulwesen geworfen hat. Ein Blick nach Skandinavien sollte allerdings genügen, um diesem Konzept eine klare Absage zu erteilen: im ehemaligen Bildungsmusterland Schweden steckt das Schulwesen als Folge der Privatisierungspolitik vergangener bürgerliche Regierungen in einer tiefen Krise, profitorientierte Schulträger dominieren den Markt, viele öffentliche Schulen sind zu überforderten Restschulen geworden. In Schweden ist längst Ernüchterung eingetreten."
Zwt: UG für eine demokratische und soziale Bildungs- und Budgetpolitik
Die Unabhängigen GewerkschafterInnen lehnen die Öffnung des schulgeldfreien österreichischen Schulsystems für ein marktwirtschaftlich dereguliertes "Schulträgerschaftsmodell" ab. Ebenso abzulehnen ist die damit verbundene Deregulierung der ArbeitnehmerInnenrechte der an den Schulen beschäftigten LehrerInnen, Sonder- und SozialpädagogInnen, der PsychologInnen, sowie des Gesundheits- und Verwaltungspersonals. Die UG sehen sich in ihrem solidarischen Kampf bestätigt:
- für das notwendige Aufstocken der Bildungsbudgetmittel für Schule und Schulreform,
- für die Rechte aller Kinder und Jugendlichen auf bestmögliche Bildung und Förderung im Elementabereich- und allen darauf aufbauenden Bildungsstufen,
- für die Interessen der ArbeitnehmerInnen im Bildungswesen an leistungs- und aufgabengerechten Arbeitsbedingungen, Arbeitszeitregelungen und Arbeitseinkommen.
Rückfragehinweis: reinhart.sellner@gmx.at, 06763437521

Kommentar schreiben

Kommentare: 0